Obwohl es noch Januar ist, fühlen sich manche Tage schon recht frühlingshaft an, die Luft hat einen milden Frühlingsduft und es ist abends immer länger hell.
Auch im Garten zeigen sich die ersten Boten der neuen Vegetation, wie Osterglocken und Kamelienblüten und, auch wenn das Gras noch nicht wieder wächst, die Rushes (Binsen) auf der Wiese schieben wacker in die Höhe.
Dieses Jahr möchte ich gern sebst ein Brigids Cross aus den Binsen machen, also habe ich fleissig gegoogelt und einige interesante Videos und Seiten über den keltischen Frühlingsanfang, die keltische Göttin und später christliche Heilige Brigid /bri:d/ gefunden.
(Interessant ist, dass auf deutschen Seiten eher Informationen über die Heilige Brigitte und auf englischsprachigen fast mehr über die keltische Göttin zu finden sind.)
Im ersten Video sind kurz und übersichtlich die Zusammenhänge zwischen der Bedeutung der keltischen Göttin Bríd und dem Frühlingsanfang laut keltischem Kalender,Imbolc, zu sehen und lesen und der fast nahtlose Übergang der Verehrung erst der keltischen Göttin zu der für eine christlichen Bischöfin und spätere Heiligen.
Im nächsten Video könnt ihr sehen, wie ein Brigid´s Cross aus Binsen gemacht wird.
Diese Kreuze wurden traditionell am Vorabend von Brigid´s Day, am 1. Februar, gemacht und zu Ehren von Brigid, der grössten irischen Heiligen, und als Schutz in Häusern und Ställen aufgehängt.
Zunächst erscheint dieses Kreuz als ein christliches Symbol, es hat aber schon in vorchristlichen, keltischen und anderen Kulturen die Strahlen des Sonnenrades, und damit des Jahresablaufes symbolisiert.
Es gibt auch dreistrahlige Kreuze, die an die drei-fältige Natur der keltischen Brigid erinnern. Angeblich war das mit ein Grund dafür , dass christliche Missionare im 5. Jahrhundert kein grosses Problem hatten, die Kelten von einem dreifaltigen christlichen Gott zu überzeugen.
Hier in der Gaeltacht von Iveragh, Uibh Ráthach /i:vera:/, gibt es seit Jahren ein Kultur-Festival,
Éigse na Brídeoige /ä:gsche na bri:do:ge/, am ersten Wochenende im Februar.
Jedes Jahr steht ein anderes Thema von lokalem Interesse im Mittelpunkt.
In diesem Jahr geht es um ein langes Poem, ein Lament, von Eibhlin Ni Chonaill ( Eileen O´Connell) aus Derrynane (eine Tante Daniel O´Connels), das sie nach der Ermordung ihres Ehemannes, des irisch-katholischen Landedelmannes Art O´Laoire (Arthur O´Leary) geschrieben hat.